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Schüler für Tiere

  www.schüler-für-tiere.de

Verfasser:
SCHÜLER FÜR TIERE e.V.
Sabine Luppert (1. Vorsitzende)
Mail: schueler-fuer-tiere@web.de

Im Frühjahr 2003 wurde das Projekt SCHÜLER FÜR TIERE von Regina Kowalzick am Gymnasium Köln-Rodenkirchen ins Leben gerufen. Es ist innerhalb einer Unterrichtsreihe im Fach Religion entstanden. Anfänglich waren 20 Schülerinnen und Schüler beteiligt. Im Januar 2009 wurde aus der Projektgruppe ein eingetragener Verein nach deutschem Vereinsrecht mit Sitz in Kandel, Rheinland-Pfalz. Der Verein hat derzeit rund 100 Mitglieder: SchülerInnen und ihre Eltern sowie weitere Unterstützer. Er ist mittlerweile in verschiedenen Schulformen (Gymnasien, Realschulen, Förderschulen und Hauptschulen) bundesweit tätig. Die Schwerpunktaktivitäten finden zur Zeit noch in den Gruppen Alsfeld, Kandel & Köln statt. Allerdings haben sich in diesem Jahr 4 neue Gruppen in Bremen, Leverkusen, Bensheim & Annweiler gebildet, die allerdings noch im Aufbau sind.

1. Diese Ziele streben wir an:

- Sensibilisierung für einen respektvollen Umgang mit Tieren:
  Denn gerade Kinder & Jugendliche verstehen sehr schnell, dass Tiere kluge und leidensfähige   Mitlebewesen sind, die wie wir Menschen Glück, Freude, aber auch Angst und Schmerz   empfinden.
  Das Projekt will durch die Vermittlung von Respekt und Mitgefühl gegenüber ALLEN Lebewesen   die Voraussetzungen für ein verständnisvolles Miteinander zwischen Mensch, Tier und Natur   schaffen.

- Aufklärung:
  über gegenseitige Abhängigkeiten in natürlichen Lebensgemeinschaften, in die wir Menschen   zwangsläufig/unwiderruflich eingebunden sind.
  Der Mensch kann ohne Natur nicht leben - die Natur ohne ihn sehr wohl!

- Verständnis wecken:
  für die Notwendigkeit, mit allen Lebewesen achtsam und mitfühlend umzugehen.
  Ein lebendiges Tier ist kein Kuscheltier oder Dekorationsgegenstand!

- Wissen bereitstellen und erfahrbar machen:
  z.B.: über welche außergewöhnliche Fähigkeiten/Sinneswahrnehmungen Tiere verfügen, die weit über die des   Menschen hinausgehen, wie Tiere uns helfen und heilen können.

- Die Natur als unsere "Lehrmeisterin" respektieren:
  Dankbarkeit für den Reichtum an Ressourcen und Ideen z.B. für technische Erfindungen, Nahrung,
  Heilmittel, Kleidung uvm.

- Die Erkenntnis vermitteln:
  Wir als Nutznießer haben die Verpflichtung, Tiere artgerecht zu halten und zu behandeln.

- Medienerziehung:
  Kennenlernen und erfahren vielfältiger Möglichkeiten sich zu engagieren und zu kommunizieren.

- Nachhaltiges Handeln:
  Junge Menschen sollen lernen wie sich das eigene Verhalten auf ihre Umwelt und künftige Generationen auswirkt.
  Sie sollen die Folgen ihres Handelns bedenken lernen.

2. Warum Tierschutz in Schulen?

2.1. Tier- und Naturschutz gehören zu den wichtigsten gesellschaftlichen und sozialen Themen der Gegenwart und        Zukunft, denn TIERLEID SCHAFFT AUCH MENSCHENLEID! wie folgende Beispiele belegen:

- Massentierhaltung:
Es gibt mittlerweile weltweit 20 Milliarden sog. "Nutz"tiere, das sind 3mal so viele wie Menschen. Die Folgen sind:
- Zerstörung von riesigen Regenwaldflächen für Futtermittelanbau und Tierweiden.
- Weitere verheerende Auswirkungen: der Hunger in der sog. "3. Welt"
  (ca. 50 % der Weltgetreideernte und ca. 90 % der Sojaernte wird als Tierfutter verwendet).
  Nach Einschätzung von Jean Ziegler, dem UN-Sonderbeauftragten, "tötet der Hunger jeden Tag ungefähr 100.000   Menschen auf der Welt"… Er sagt auch: "wenn heute ein Kind an Hunger stirbt, wird es ermordet!". Der Hunger wird   durch die Ernährung mit Billigfleisch in den Industrie-Nationen miterzeugt und gefördert. Durch die industrielle   Massentierhaltung werden riesige Wassermengen verbraucht: Unser Vorrat an trinkbarem Wasser schwindet mit   alarmierender Geschwindigkeit. Übermäßiger Fleischverzehr ist eine wesentliche Ursache vieler   Zivilisationskrankheiten.
- Tierversuche:
Zu 90% ist die auf Tierversuchen aufbauende Schulmedizin eine Symptommedizin, d.h. sie beschränkt sich auf die Bekämpfung der Symptome und vernachlässigt Ergründung und Beseitigung der Ursachen. Viele Ärzte und Wissenschaftler sind überzeugt, dass Tierversuche den medizinischen Fortschritt aufhalten.
- Pelz und Leder:
Das Gerben von Leder mit hochgiftigen Chemikalien belastet die Umwelt und hat gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen: Die krebserregenden und Allergien auslösenden Chemikalien dringen auch in die Haut des Lederträgers ein. In der Nähe von Gerbereien steigt die Leukämieanfälligkeit.

Gehen Menschen mit Tieren fürsorglich und verantwortungsbewusst um, dann profitiert auch der Mensch davon in hohem Maße. Tierschutz ist somit auch Menschenschutz!

2.2. Dass der Tierschutz im deutschen Grundgesetz verankert ist, unterstreicht seine Bedeutung und für uns die        Notwendigkeit ihn umzusetzen:
       "Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und        die Tiere…" (Grundgesetz, Artikel 20 a).

2.3. Tierschutz fördert die Sozialkompetenz:
       Dazu gehören Selbstwert- und Verantwortungsgefühl, Kritik- und Teamfähigkeit, Engagement, Mitgefühl, Achtung,        Eigenverantwortung, Geduld sowie Interesse an Andersartigen.
       Durch vielerlei Aktivitäten und Projekte wollen wir diese "Softskills" besonders bei Kindern und Jugendlichen        fördern, denn unsere Gesellschaft braucht sensible Menschen, die sich mit Selbstvertrauen Umsicht, Herz und        Verstand für Schwächere (Lebewesen ohne Lobby) einsetzen.

"Je früher unsere Jugend von sich aus jede Rohheit gegen Tiere als verwerflich anzusehen lernt, je mehr sie darauf achtet, dass aus Spiel und Umgang mit Tieren nicht Quälerei wird, desto klarer wird auch später ihr Unterscheidungsvermögen werden, was in der Welt der Großen Recht und Unrecht ist". Theodor Heuss

Dieses Zitat macht deutlich wie wichtig das gewaltlose Zusammenleben zwischen Mensch und Tier für die Zukunft unserer Gesellschaft ist.
Menschen, die gewalttätig sind, andere mutwillig verletzen oder gar töten, haben ein Defizit an sozialer Kompetenz. Experten sind sich darin einig, dass junge Menschen, die verletzen und töten niemals Mitgefühl gelernt haben, also die Fähigkeit, sich in die Lage und Gefühle anderer hineinzuversetzen. Fehlt das Mitgefühl, ist es leicht, Tiere oder andere Menschen zu "versachlichen" und zu gefühllosen Maschinen zu degradieren.
Kindern Freundlichkeit und Respekt gegenüber Lebewesen zu vermitteln, ist daher ein erster Schritt hin zu mehr Menschlichkeit, zur Gewaltprävention.

2.4. Wissen um die positive Wirkung des Tieres auf uns Menschen:
       Therapiehunde, therapeutisches Reiten, Tiere in Senioren- und Behinderteneinrichtungen, Tiere als Helfer        (Lawinen-, Polizei-, Blindenhundes uvm.), Tiere als Sozialpartner, etc.
       Wir legen Wert auf die Voraussetzung:
Eigenwert des Tieres steht vor "Nutz"wert!

Dies bedeutet, dass bei der tiergestützten Therapie der bestmögliche Umgang mit dem Tier gewährleistet sein muss. Die arteigenen Interessen und Bedürfnisse müssen in jedem Fall berücksichtigt werden. Es darf nicht auf seinen therapeutischen Wert reduziert werden, indem es als eigenständiges Lebewesen nur noch die Rolle des Statisten in dieser Mensch-Tier-Beziehung spielt.

2.5. Anerkennen oder akzeptieren, dass manche Tiere aus unterschiedlichen Gründen die Nähe des Menschen meiden        oder aggressiv reagieren können. Unfälle, die durch menschliche Fehlleistungen wie Unkenntnis, Fehleinschätzung        oder mangelnde Erziehung (Hunde) geschehen, sollen verhindert werden.
       Auch hier gilt: Tierschutz ist Menschenschutz!

2.6. Tierschutz in anderen Lebens- und Wissenschaftsbereichen:
       Selbst klassische Bereiche der Wissenschaft beschäftigen sich mit unseren Themen.
- Ökonomie: Verbesserungen im Bereich der Nutzung landwirtschaftlich genutzter Flächen, Verminderung der   Ausgaben für Energie, insgesamt eine effizientere Nutzung der finanziellen Ressourcen privater und öffentlicher   Haushalte nach einer Umstellung der herkömmlichen Ernährungsgewohnheiten.
- Ökologie: Bewahrung und Schutz der verbliebenen Regenwälder und Grünlandflächen, Reduzierung des Verbrauchs   fossiler Brennstoffe, Bewahrung der Biodiversität.
- Soziales: Sensibilisierung der Menschen in Bezug auf Tiermissbrauch, Gewaltprävention durch die Vermittlung von   Respekt gegenüber Mensch, Tier und Natur, Vorbildfunktion für ein ehrenamtliches Engagement in der Gesellschaft.

Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, dass das Projekt SCHÜLER FÜR TIERE ein fester Bestandteil der Vermittlung von Wissen in Schulen wird.
Schule ist der prädestinierte Ort der Bildung. Sie vermittelt Wissen und Sichtweisen für die Gegenwart und für die Zukunft. Wir sind davon überzeugt, dass der junge Mnesch sich bereits in der Schule mit diesen komplexen Thema in viellerlei Hinsicht auseinandersetzen muss.

Es reicht nicht aus, ein paar zusätzliche Unterrichtsstunden zum Umwelt- und Naturschutz, Klimaschutz, Tierschutz uvm. oder zur globalen Gerechtigkeit in den Lehrplan aufzunehmen. Vielmehr ist das Bildungssystem verantwortlich, jungen Menschen Möglichkeiten zu zeigen, wie sie mit den globalen Herausforderungen der Zukunft umgehen können. Schule, die Kinder zu freien, eigenverantwortlichen und moralischen Persönlichkeiten erziehen will, muss sie auch anleiten, Ungerechtigkeiten zu erkennen und für Schwächere einzutreten.

3. Wie wir arbeiten:

Sowohl im Unterricht als auch in externen Gruppen leisten wir Aufklärungsarbeit über das Projekt und seine vielfältigen Zielsetzungen. Außerhalb des Unterrichts orgenisieren wir Info-Stände, Workshops und sonstige Aktionen. Die Mitglieder erhalten regelmäßig Informationen durch Newsletter oder Emails über unsere Aktionen und Erfolge. Zusätzliche Hintergrundinformationen können über die Homepage www.schüler-für-tiere.de jederzeit abgerufen werden.
Wir haben verschiedene Flugblätter gestaltet, die wir z.B. in Tierarztpraxen oder Einkaufszentren auslegen und verteilen.
Zusätzlich ist bei www.youtube.com ein Kanal für " SCHÜLER FÜR TIERE " eingerichtet, um dort Videos von unseren Aktionen zu zeigen.
Schließlich erscheinen regelmäßig Berichte über unsere Arbeit in der Presse und Interviews im Radio. Interessierten SchülerInnen und PädagogInnen werden Dokumentationsmaterialen wie z.B. DVDs, Fachliteratur und eigene Themen bezogene Ausarbeitungen kostenlos zur Verfügung gestellt. Das langfristige Ziel besteht darin, den Tierschutz- gedanken in den schulischen Richtlinien und Lehrplänen bundesweit zu verankern und ihn fächerübergreifend zum Gegenstand pädagogischen Wirkens zu machen. Außerdem strebt der Verein eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Tierschutzorganisationen, anderen Schulen, Kindergärten sowie Fort- und Weiterbildungseinrichtungen für Pädagogen und Erziehern an.

Schülerinnen und Schüler an allen Schulen Deutschlands können sich dem Projekt anschließen, sei es durch die Gründung eigener Gruppen oder durch die Bildung von Arbeitskreisen, die sich in unser Projekt einbringen. Lehrerinnen und Lehrer an anderen Schulen haben die Möglichkeit, sich direkt in das Projekt einzuklinken oder nach dem Muster "Schüler für Tiere" eigene Projekte ins Leben zu rufen. Schließlich werden die Eltern angesprochen, sich in unser Projekt einzubringen, sei es durch die Übernahme bestimmter Funktionen oder durch die Mitarbeit in Arbeitskreisen. Unsere Zielgruppen sind in erster Linie junge Menschen in ganz Deutschland. Zur Zeit sind es ca. 12 Millionen SchülerInnen mit ihren über 700.000 Lehrern (Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Schuljahr 2009/10), die sich möglicherweise des Tierschutzgedankens annehmen würden.
Wir wenden uns an alle Menschen, die die Zusammenhänge zwischen Umweltschutz, Tierschutz und Menschenschutz verstehen möchten.

4. Unsere bisherigen Auszeichnungen:

2005: KIJU (Kinder-und Jugendpreis) des Vegetarierbundes
2006: 1. Preis Hans-Rönn-Stiftung
2007: 2. Preis "Bio find ich kuh-l"
          3. Preis d. Akademie f. Tierschutz in Mainz; Adolf-Hempel-Tieschutzpreis
          3. Aktionspreis IFAW
          Auszeichnung des Landes NRW i. d. Kategorie "Jugend und Tierschutz"; Tierschutzpreis des Landes Rh.-Pfalz
2008: 2.Platz Deutscher Tierschutzpreis
          Verleihung MUT-Medaille
2009: Jugendtierschutzpreis der Quade-Stiftung Hessen
          Gewinner bei "Sei ein Futurist" (Kooperation UNESCO & dm-Drogeriemarkt)
          Auszeichnung zum Unesco Weltdekade-Projekt 2010/2011
2010: vielseitige Erwähnung des Projektes SCHÜLER FÜR TIERE in Zeitschriften und im Fernsehen

Das Nationalkomitee der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" hat am 12. November 2009 beim Runden Tisch der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" in München 91 neue Dekade-Projekte - darunter auch den Verein "SCHÜLER FÜR TIERE e. V." - als offizielles, herausragendes Projekt der UN-Weltdekade ausgezeichnet.

Der Verein "SCHÜLER FÜR TIERE e. V." erhält damit die Anerkennung für einen wertvollen Beitrag zur Allianz "Nachhaltigkeit lernen". Die Arbeit des Vereins steht somit beispielhaft für eine innovative und breitenwirksame Umsetzung der Dekade. Diese Auszeichnung soll auch dazu beitragen, die Anliegen der Dekade flächendeckend in Deutschland sichtbar zu machen. Ebenso erhalten die bei "SCHÜLER FÜR TIERE e. V." engagierten Kinder, jungen Erwachsenen und Lehrer mit dieser Auszeichnung eine deutliche Bestätigung hinsichtlich der Wichtigkeit ihrer Arbeit. "SCHÜLER FÜR TIERE e. V." leistet herausragende Aufklärungsarbeit; dies u.a. in Bezug auf nachhaltige Ernährung (z. B. Vegetarismus), Umweltschutz, Gewaltlosigkeit und Verantwortungsbewusstsein für unsere Mitlebewesen.

Mit der Ernennung zum UNESCO-Projekt wird die Bedeutung der Arbeit von "SCHÜLER FÜR TIERE e. V." nun auch offiziell hervorgehoben. Insbesondere auch hinsichtlich der bislang von der Gesellschaft kritisch oder distanziert beobachteter Aspekte wie z.B. Vegetarismus als nachhaltiger Weg der Ernährung oder Tierschutz als Thema in Schulen zur Sensibilisierung junger Menschen. Dies im Hinblick auf unsere Zielsetzungen (s. Punkt 1), auch in Bezug auf den Umgang miteinander.