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Besuch in der Smeura

Zuerst möchte ich mich ganz herzlich bei Ute Langenkamp bedanken, daß sie uns so freundlich empfangen hat und wir bei ihr im Haus wohnen durften. Wir erlebten dort 3 sehr interessante Tage, mit schönen wie auch traurigen Erfahrungen, Freud und Leid liegen eng beieinander.

Sobald man in der Smeura ankommt betritt man eine andere Welt - was den rumänischen Tierschutz betrifft. Hier sind Menschen, die die Tiere lieben, sie nicht verprügeln oder auf verschiedene Arten zu Tode quälen.
Auch wenn sie für ihre Arbeit bezahlt werden, so spürt man doch, daß es nicht nur ein Job für sie ist. Immer wieder werden Streicheleinheiten verteilt, Trost und Mut zugesprochen und die kranken Tiere werden ganz liebevoll umsorgt und gepflegt.
Etwa 80 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Sie kochen, putzen, pflegen und halten das knapp 5 Hektar große Gelände so gut wie möglich sauber - was bei so vielen frei umherlaufenden Hunden auch nicht immer ganz einfach ist.

In endlos scheinenden langen Reihen stehen die Ställe der ehemaligen Fuchsfarm, die jetzt als Hundeausläufe dienen, dicht nebeneinander. Ein Mitarbeiter pro Reihe sorgt dort für Sauberkeit, Futter und Ordnung.
In riesigen Kesseln wird für die Hunde gekocht, manche Supermärkte spenden abgelaufene Lebensmittel, die aber durchaus als Hundefutter noch beste Dienste tun.
Das Futter wird dann mit Schubkarren zu den Hunden gebracht und verteilt.
Zu der alltäglichen Arbeit kommen oft auch zusätzliche Aufgaben wie Reparaturen an Gebäuden oder Ausläufen, aber auch das wird immer irgendwann zwischendurch noch erledigt. Stück für Stück wird die Smeura ausgebessert, OP-Saal und Zahnklinik werden verbessert und ausgebaut, und mit jedem Tag beginnt die Herausforderung von neuem.
Doch Ute Langenkamp ist fest überzeugt: "Der Papa wird´s schon richten!"

(Bild anklicken zum Vergrößern)

Am 18.5.2011 ging es endlich los, zur Smeura, mit 3500 Hunden das größte Tierheim der Welt.

         Nach ca. 2,5 Stunden Flug landeten wir in Bukarest.



Von dort ging es mit dem Auto nochmals gute 100 km weiter. Die Smeura liegt in einem Waldgebiet außerhalb von Pitesti.

     

     

Schon auf dem Weg zur Einfahrt begegnet man einigen der dort frei lebenden Hunde. Sie sind irgenwann einfach gekommen, auf der Suche nach Futter - und sind geblieben...

     

Die Leiterin des Tierheims kam uns schon entgegen, doch die vielen Hunde machten so einen Lärm, daß mein sein eigenes Wort kaum verstand. Sie brachte uns nach einer sehr kurzen aber herzlichen Begrüßung an den Hunden vorbei ins Haus. Auch dort trafen wir auf Hunde. Alte, kranke oder ängstliche Tiere, die sich hier verkrochen. Doch es war ruhiger und wir konnten ein paar Worte wechseln. Es blieb nicht viel Zeit und nachdem wir unsere Sachen im Zimmer abgestellt hatten, ging es auch schon los, denn bei unserer Ankunft wurden gerade die Hunde aus den Ausläufen geholt, welche nach Deutschland vermittelt werden konnten, das wollten wir natürlich nicht verpassen.
Sie durften am selben Tag noch ausreisen. Einige der Tiere werden in Tierheimen untergebracht, von wo aus sie weitervermittelt werden, andere werden in liebevolle Hände auf Pflegestellen gegeben.







Diese beiden süßen Welpen durften auf einer Pflegestelle der TSI einziehen, wo sie bis zur Vermittlung bestens versorgt werden und die ersten erzieherischen Erfahrungen machen.
Ja, ihr zwei Süßen, der Ernst des Lebens beginnt, auch Hunde müssen lernen...








Bei einer "kleinen" Besichtigungstour über ein Gelände von knapp 5 Hektar erzählte uns Ute Langenkamp einiges über die Tierschutzarbeit und die Abläufe in der Smeura, doch bei der Größe des Tierheims kann man sich das alles nur schwer vorstellen. Wir waren froh, daß wir noch etwas Zeit hier verbringen durften, um einen Einblick zu bekommen.

     

     

Die Smeura wäre kein Tierheim, wenn nicht auch andere Tiere dort Zuflucht finden würden und in Frieden ihren Lebensabend dort verbringen dürften. So leben neben den etwa 3500 Hunden ein Pferd, ein Muli, drei Esel, zwei Gänse, einige Katzen, sowie Hahn und Hennen. Sie werden liebevoll versorgt und sind in Sicherheit.
Rund 80 Mitarbeiter sorgen für die Tiere. Sie halten die Ausläufe, den Garten und das Gelände sauber, zwei Tierärzte versorgen verletzte Tiere und kastrieren Hunde und Katzen, um die Population der Tiere einzudämmen.
Das Ziel ist nicht, die Tiere ins Ausland zu vermitteln, sondern nach der Kastration nach Möglichkeit an ihre angestammten Plätze zurückzubringen, um dort weiterleben zu können, ohne sich weiter zu vermehren. Inzwischen gibt es einige tierliebe Menschen in Pitesti, die die Streuner füttern. Das Futter erhalten sie natürlich von der Smeura.

Der Anblick der unendlich vielen Hunde stimmte mich traurig und die Nacht war dementsprechend unruhig. Tausend Bilder im Kopf, von draußen das Gebelle der Hunde, das langsam in Jaulen überging, wie bei einem Kanon stimmten nach und nach alle mit ein. Ein Schlaflied für uns?



Am nächsten Morgen, nachdem uns die Hunde gegen 7 Uhr geweckt hatten und wir uns mit Kaffee und Frühstückseiern (natürlich von den eigenen Hühnern) gestärkt hatten, gingen wir wieder auf Besichtigungstour - bewaffnet mit Foto und Notizblock!



In diesem Haus befinden sich die behinderten und zum Teil auch die frisch operierten Tiere, die noch ganz viel Pflege und Zuwendung brauchen. Bei den gelähmten Tieren wird sehr erfolgreich auch mit homöopathischen Mitteln gearbeitet.
Wie durch ein Wunder stehen die Hündchen irgendwann wieder auf ihren noch wackligen Hinterbeinchen und machen die ersten Gehversuche.
Wäre hier ein Physiotherapeut mit an Bord, könnte man noch viel mehr erreichen.




Ein Beispiel von vielen ist die Hündin Fetiza. Sie konnte ihre Hinterläufe überhaupt nicht mehr bewegen, doch inzwischen kann sie schon tolle Strecken auf allen 4 Pfoten zurück legen und hält sich tapfer auf den Beinen!
Mit viel Lob und Aussicht auf Schmusen, schafft sie es sogar noch ein bisschen länger!







Trotz ihrer Einschränkungen sind das solch lebensfrohe Hunde, sie freuen sich über jede Zuwendung und Streicheleinheit, daß es einem fast das Herz bricht, sie wieder verlassen zu müssen. Doch bei Flori sind sie in den besten Händen.
Mehrmals täglich besucht sie die kleinen Patienten, kümmert sich um die Sauberkeit, kontrolliert Verbände und verteilt Streicheleinheiten und liebe Worte.




     

     

Vorbei an den riesigen "Kochtöpfen", direkt daneben ein Mitarbeiter, der sich um die Rattenfallen kümmert, weiter am "Schweizer Haus" entlang, hinter dem schon Esel, Pferd und Muli auf ein paar Streicheleinheiten warteten, gingen wir weiter zu den Ställen der ehemaligen Fuchsfarm, die heute als Hundeausläufe dienen.
Meine Schritte wurden langsamer, fast jeder Hund, der ans Gitter kam wurde gestreichelt, mit ihm erzählt, nebenan schauten schon die nächsten Hunde herüber, voller Ungeduld und Hoffnung, ein Gefühl der Hilflosigkeit breitete sich aus...

     

     

     



Dann kamen wir zu den Hunden, die leider noch isoliert bleiben mußten. Sie hatten Staupe, aber zum Glück haben sie das Schlimmste überstanden und nur bei wenigen bleibt etwas zurück.
Auch für diese beiden ist alles gut ausgegangen, sie dürfen schon bald aus dieser Station entlassen werden.



Der Rest des Vormittags gehörte den Hunden rund um Ute´s Casa, die leider nicht alle vermittelt werden können. Viele von ihnen leben schon so lange hier, daß sie sich unmöglich in einer Familie wohlfühlen würden.

     

     

Im Haus selbst leben natürlich auch einige Hunde, manche eher scheu und zurückgezogen, andere so anhänglich wie ein Schatten...

        

     

     



Das Highlight des Tages für Mensch und Tier ist der allabendliche Spaziergang in den Wald. Jeder der Gartenhunde darf mit und es ist wirklich ein toller Anblick, wenn sich die ganze Meute mit Ute und einer Mitarbeiterin auf den Weg macht.
Für die älteren oder kranken Hunde, die vielleicht den Rückweg nicht mehr schaffen, wird immer ein Wägelchen mitgenommen, das auch meistens zum Einsatz kommt. Ein rührender Anblick...


     

            

Der Abschied fiel mir schwer, auch wenn wir nur kurze Zeit hier waren, so sind mir die Hunde, die ich kennenlernen durfte doch ans Herz gewachsen.
Der Hupfer, der sich so gern den Bauch kraulen ließ, die kleine Emilia, die ihre letzten Tage im Haus verbrachte, der schwarze Nero, der sich aus der Hand füttern, aber nicht anfassen ließ, Limba, die immer die Zungenspitze zeigte, Berti, total verschmust und seine Mutter Editha, die den Respekt des ganzen Rudels genießt, Putzi, Cocker, Julia, Poldi und natürlich der verrückte Utzi, ein ganz besonderer Hund, den ich sicher in meinem Leben nie vergessen werde...

Ein ganz dickes MULŢUMESC an Mariana, die nicht nur die Hunde im Haus, sondern auch uns versorgte, an Viorica, sie macht nicht nur tollen Kaffee, sondern auch die besten Pommes der Welt :))) an Flori, die uns nochmals durch die Krankenstation führte, mulţumesc, für Euere Geduld bei der Verständigung und mulţumesc dafür, daß Ihr den Tieren soviel Liebe schenkt.

IMPRESSIONEN


     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

        

     

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