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Besuch in Rumänien

Tierschutzalltag in Rumänien - Der ganz normale Wahnsinn

Kleines Vorwort:
Ich habe einiges erlebt, gesehen und gehört, Menschen, die Tiere auf schlimmste Art quälen, aus Dummheit, Ignoranz oder Faulheit, aber auch Menschen, die Tiere und ihre Rechte achten und für sie - so gut sie eben können - sorgen.
Einerseits ein Mann, der seinen Hund erhängte weil dieser "nicht mehr schön war", andererseits auch eine aufmerksame Frau, die eine Futterstelle in der Stadt für Arca lui Noe übernommen hat und unkastrierte Streuner meldet. Doch leider gibt es von solch tierlieben Menschen viel zu wenig, denn sonst wäre das Elend und Leid der Tiere nicht so groß.
Ausgediente, geschundene Arbeitstiere läßt man einfach irgendwo stehn, Hunde werden mitten auf einem Feld ohne Wasser und Futter angebunden, überfahrene Tiere bleiben mit gebrochenem Rückgrat mitten auf der Straße liegen, bis sich jemand erbarmt und sie erlöst, Welpen werden an befahrenen Straßen ausgesetzt, kranke Tiere läßt man nicht behandeln, denn das kostet Geld.
Um ein provisorisches Halsband zu schließen dient auch schon mal ein langer Nagel, den man dann durch das Band in den Nacken des Hundes schlägt, eine trächtige, kranke Hündin wird ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen, ein anderer wird am Ende seiner Kräfte gerade noch rechtzeitig aus einem Fluss gezogen.
Der ganz normale Wahnsinn...

Das Geld ist immer knapp und nur wenige Helfer sind vor Ort. Es wird improvisiert...
Dr. Madaras, der Tierarzt behandelt auch hin und wieder mal einen Hund umsonst, da er von Arca lui Noe manchmal Medikamente, Verbandszeug oder OP-Material bekommt, das Arca lui Noe nicht selbst vor Ort braucht.

Das Shelter von Arca lui Noe ist mehr als voll und doch müssen immer neue Tiere aufgenommen werden.
Aber was soll man tun? Man kann doch kein verletztes Tier ignorieren und auf der Straße lassen, oder Tiere, die über den Zaun geworfen werden wieder nach draußen bringen. Die Lage ist schwierig, dennoch findet Arca lui Noe immer eine Lösung. Es gibt inzwischen auch ein paar private Pflegestellen, die hin und wieder ein Tier aufnehmen und auch die Mitarbeiter nehmen manchmal übergangsweise einen Hund mit nach Hause
Doch das ist auch nur vorübergehend und keine Dauerlösung.


(zum Vergrößern und Schließen auf das Bild klicken)

Am 5. Juni 2013 kam ich in Cluj an. Meine Freundin Vera, Tierschützerin in Rumänien, bei der ich auch wohnen durfte, holte mich am Flughafen ab. Gleich als wir vom Flugplatz wegfuhren, sahen wir auch schon den ersten Straßenhund.
Ein Glück für die Frau, daß wir erst später auf dem Bild sahen, daß sie gerade einen Stein aufhebt. Hätten wir das gleich im Vorbeifahren bemerkt, dann...



An seiner Ohrmarke konnte man erkennen, daß er schon kastriert war. Es finden immer wieder Kastrationsaktionen statt, an denen Straßenhunde eingefangen, kastriert und wieder an ihre angestammten Plätze gebracht werden, wo sie ohne sich zu vermehren weiterleben können.



Am Nachmittag besuchten wir Viorica, die vor einiger Zeit einen Rollator von uns bekam. Wir versuchen nicht nur den Tieren zu helfen, sondern auch den Menschen das Leben etwas zu erleichtern. Auch Kleidung und Einrichtungsgegenstände fanden schon den Weg nach Rumänien.
Viorica freute sich über meinen Besuch und bedankte sich bei mir mit ihrem selbstgemachtem Ziegenkäse, der wirklich sehr lecker war! Ja, die ärmsten Menschen teilen mit Freude das Wenige das sie haben.
Sie ist Besuch aus Deutschland nicht gewohnt - und fotografiert zu werden noch weniger, sie war etwas unsicher, ließ es aber tapfer über sich ergehn ;-)



Viorica lebt - wie viele der Menschen in ländlichen Gegenden - in sehr einfachen Verhältnissen.
Sie hat ein klitzekleines Häuschen, einige Hühner, eine Ziege und zwei Hunde.







Sie leben an der Kette, bekommen Brot und Küchenabfälle, was bei Bujor (links) wegen Unterernährung zu einem Zusammenbruch führte. Vera ließ ihn tierärztlich versorgen und füttert seither die beiden Hunde mit durch. Zwischendurch gibt es auch mal Streicheleinheiten, die sie sichtlich genießen.






Auf dem Heimweg kamen uns die Ziegen entgegen, die morgens vom Ziegenhirten in der Umgebung überall eine nach der anderen abgeholt werden und abends bringt er sie wieder nach Hause.




Bei Vera beginnt der Tierschutz schon vor der eigenen Tür in einem kleinen, abgelegenen Dorf mit etwa 50 Einwohnern. Ein paar Hunde kommen morgens und abends an die Umzäunung ihres Grundstücks und holen sich ihr Futter ab. Sie haben fast alle ein Zuhause, doch leider wird sich nur wenig um sie gekümmert. Viele waren unterernährt und Vera versuchte mit den Leuten zu reden. Bei einigen fand sie Gehör, andere wiesen sie verständnislos ab.
So begann sie zu füttern, damit die Hunde nicht hungern müssen.


Herrmann, Nero, Walli, Rosi und Kelly kommen ans Tor zum Füttern, dann sind da noch Norocel (er sucht ein Zuhause), Boby, Jonny, Noname und Alfi, sie warten oft - fast täglich - auf der Straße bis Vera vorbeikommt...



Das ist Alfi. Sie gehört auch einer Frau in dem Dorf und hatte sich von der Kette gerissen. Sie lief dem Auto hinterher und wir schauten nach. Arme Alfi, die Kette war so eng am Hals, daß mein kleiner Finger nicht mehr zwischendurch passte. Verschlossen war sie mit einem Stück Draht, dessen Enden nach oben weg standen. Er ließ sich nicht aufdrehen, da half jetzt nur noch ein Bolzenschneider. Ziemlich wütend kam die Besitzerin angerannt, aber nach einer ordentlichen Moralpredigt von Vera darf Alfi jetzt ohne Kette sein.



Am nächsten morgen gings los ins Shelter von Arca lui Noe. Es liegt etwa eine 3/4 Stunde mit dem Auto entfernt in Gilau. Unsere Fahrt aus dem Dorf wurde von zwei hungrigen Hunden unterbrochen. Sie kennen das Auto und sind gleich zur Stelle, zwei mal täglich...
Links ist Norocel, rechts der wunderhübsche Bobby





In der ländlichen Region findet man überall noch Hütehunde.







Auf einem ziemlich holprigen und vom Regen aufgeweichten Weg näherten wir uns dem Hundeplatz.

Wir wurden schon erwartet, denn auch vor den Toren des Shelters leben einige Hunde, die auf Futter warten.
Doch das gibt es erst am Abend.

           

Im Shelter leben zur Zeit etwa 120 Hunde, die meisten sind lieb und verschmust und die, die außerhalb der Zwinger leben, sind auch gleich zur Stelle, sobald man zur Tür hereinkommt. Jeder will der erste sein, der begrüßt wird.
Hier war der erste Ansturm schon vorbei, aber sie kommen immer wieder vorbei, um ihre Streicheleinheiten zu holen oder feuchte Küsse zu verteilen.

           

An diesem Tag stand Entwurmen auf der Agenda


Links: Ana-Maria und Frau Bora


Rechts: Avram - mit Notitzbuch bewaffnet, er hat alles notiert, damit auch keiner vergessen wurde.



           



So´n Mist, Avram passt auf...


         ...aber jetzt, er guckt nicht



Die Arbeitsbedingungen sind schlecht, trotzdem tun alle ihr möglichstes. Auf dem Gelände hier gibt es zum Beispiel kein Wasser, nicht mal einen Brunnen. Für die Helfer heißt das, daß sie aus dem nächsten Ort vom - ich nenn es mal "Hundehof" - das Wasser aus dem Brunnen holen und auf den Platz in Gilau bringen müssen.

Danach fuhren wir weiter zu einem kleinen Platz auf einem Fabrikgelände, den der Firmenchef freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, was nicht selbstverständlich ist.
Dort waren 5 zuckersüße Hundekinder untergebracht, die während ihres Aufenthaltes von einigen Mitarbeitern der Firma versorgt wurden. Das Futter wird von Arca lui Noe gestellt. Die 5 Welpen hatten Glück, sie waren zu dem Zeitpunkt, als wir dort waren alle schon reserviert und durften auch kurz darauf schon umziehen.

Wir fuhren zur Fütterungszeit wieder zurück ins Shelter, bis Frau Bora sich meldete, es sei ein Notruf eines Taxifahrers gekommen und es ginge um viele Hunde....

Mit ihr und Ana-Maria fuhren wir zur genannten Adresse. Es stellte sich heraus, daß die Frau, die hier lebt, ins Krankenhaus musste. Ein Bekannter war nun dort und war mit der Situation völlig überfordert. Etwa 15 Hunde waren auf dem Anwesen, das letzte Futter war aufgebraucht, die Hunde waren in einem schlechten Zustand und der Mann war verzweifelt. Er konnte auch nicht viel länger hier bleiben, er wollte zurück zu seiner Familie.
Er erzählte uns, daß schon vor geraumer Zeit einige Hunde ins öffentliche Tierheim kamen weil die Nachbarn sich beschwert hätten. Was soll nun aus den zurückgebliebenen Hunden werden...?





Frau Bora im Gespräch mit dem sichtlich überforderten Herrn




           



Im Schuppen hatte sich auch noch einer verkrochen...


Das kleine, schon alte Hundemädchen (rechts) war voller Tumore, sie wird vermutlich erlöst werden müssen.


Die Frau, die der Taxifahrer ins Krankenhaus brachte, wird sich wohl nie mehr um die Tiere kümmern können, sie liegt im Koma und es besteht keine Hoffnung...
Die Hunde werden nun vorübergehend von Angehörigen versorgt, bis im Shelter von Arca lui Noe wieder nach und nach Plätze frei werden.

(Update: Arca lui Noe nahm KEINEN der Hunde auf, sie kamen ins öffentliche Shelter, wo auch Tötungen stattfinden. Leider weiß ich nicht, wieviele der Hunde von dort aus vermittelt werden konnten...)

Am Abend waren wir bei Frau und Herrn Bora eingeladen und an dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei den beiden bedanken für die leckere Bewirtung. Dankeschön für ein unvergessliches Geschmackserlebnis!!!

Später fiel ich todmüde ins Bett und dachte an meine 3 Fellnasen zu Hause, die ich fürchterlich vermisste....



Am nächsten Tag fuhren wir nach Floresti zum "Hundehof", in dem auch durchschnittlich 15 Hunde auf ein neues Zuhause warten.
Erst mal war Großputz angesagt. Im Hof die Hinterlassenschaften aufsammeln, grobe Erstreinigung im Haus, welches leider noch nicht bewohnbar ist, aber werden soll, Hundekörbe und -hütten reinigen und desinfizieren und so mancher Müll wurde endlich mal entsorgt.


           
Es ist schwer den Hof sauber zu halten, man kriegt das Zeug kaum aus dem Kies raus. Das Haus müsste im letzten Teil hinten noch komplett entrümpelt werden, ein Zimmer wurde als Lager hergerichtet für Medikamente, Decken und andere Sachspenden, so daß die Sachen sicher aufbewahrt werden können.
Das Futter wird so oft es möglich ist gestreckt mit Essensresten, die sie aus einem Einkaufscenter von der dortigen "Fressmeile" erhalten, ein ziemlicher Matsch, den Ana-Maria in 10 großen Eimern verteilt, Hundefutter und Wasser dazugibt und dann mit bloßen Händen (und Armen) durchmengt. Ein Eimer wird gleich dort verfüttert, die anderen kommen in den Bus für die Hunde auf dem Hundeplatz und die Streuner an den Futterstellen unterwegs.




Und los gehts zur "Futterfahrt". Zuerst ins Shelter, dann werden die Streuner und "Halbstreuner" versorgt. Halbstreuner? Mein Wort für die Hunde, die zwar jemandem gehören, aber so gut wie nie vom Besitzer versorgt werden - weder mit Futter noch medizinisch und schon garnicht mit Zuwendung...



...so wie diese beiden. Ein dritter sitzt hinter der Hütte, sein Napf wird gerade gefüllt. Sie gehören der Besitzerin dieses Imbisswagens, der schräg gegenüber des Shelters steht. Tagsüber ist sie hier, aber nachts und an arbeitsfreien Tagen sind die Hunde allein und sich selbst überlassen. Will man die Hunde aber zu sich nehmen und versuchen sie zu vermitteln, dann fällt ihr plötzlich ein, daß sie die Besitzerin ist...




Etwas weiter die Strasse runter wurden wir erwartet von drei hungrigen Mäulern, die hier durchs Revier streunen und von Arca lui Noe versorgt werden.




Weiter ging es nach Floresti, wo wir auch schon herbeigesehnt wurden.
Fünf Hunde leben hier zwischen den Firmengeländen, ohne Dach über dem Kopf...

           


Früher durften sie auf dieses Gelände wo sie wenigstens unter den Autos etwas Schutz fanden und die Hütte steht sicher auch nicht nur zur Zierde dort.
Doch der Mann hier erklärte uns: "Ich habe gerade den Rasen frisch gesäät, die machen mir alles kaputt. Sobald der richtig gewachsen ist, dürfen sie wieder kommen."
Naja, um Ausreden sind sie jedenfalls nicht verlegen.


Unser nächstes Ziel war das ehemalige Shelter von Arca lui Noe, es wurde zu klein und sie zogen auf das größere Gelände.
Aber auch hier leben "Halbstreuner" und warten auf Futter...
Bitte entschuldigt die Bildqualität, es war schon dunkel und ich musste schwarze Bilder stark aufhellen, damit man überhaupt was erkennen kann.
           



Einer der Hunde war gleich zur Stelle, die anderen beiden kamen gerannt, als Ana-Maria mehrmals gerufen und gepfiffen hatte.







Nächster Stop war ein Parkplatz vor einer Tankstelle wo zwei Streuner dankbar das Futter annahmen...








Ein Stück weiter vor einem Tor noch ein Streuner




Hier gingen wir in ein Privatgelände, leider war es viel zu dunkel, um brauchbare Aufnahmen zu bekommen. Vorn auf dem Grundstück der erste Hund, weiter hinten ein leerstehender Neubau und wenn ein Anwohner den Kettenhund, der bei dem Neubau wacht, nicht gemeldet hätte, wer weiß was aus ihm geworden wäre...

Jetzt noch schnell auf die andere Strassenseite um einen Streuner füttern, dann ist die allabendliche Fütterungstour beendet. Es ist schon weit nach 21 Uhr, als Ana-Maria ihren Arbeitstag beendet und morgen wird sie wieder 11 - 12 Stunden für die Tiere da sein, jeden Tag, 7 Tage pro Woche!


Jeder Tag bringt neue Überraschungen und hier warern es gleich zwei: Adam und Eva.

Wie jeden Tag fuhren Vera und ich die Straße runter nach Gilau. Im Vorbeifahren sah ich zwei kleine "Eisbärchen" am Rand sitzen. Wir fuhren zurück und da saßen die beiden Welpen ganz allein. Wir vermuteten, daß sie in der Nacht hier ausgesetzt wurden, was uns dann eine Anwohnerin auch bestätigte. Also packten wir die beiden ein und brachten sie zum "Hundehof" in Floresti, wo Ana-Maria und Avram sie in Empfang nahmen. Sie hatten furchtbar dicke Bäuche, aber nicht vollgefuttert, sondern voller Würmer. Auch das Fell war voller Parasiten, aber nun wurden sie gleich versorgt. Um sicher zu gehn gingen wir gleich noch Welpenfutter kaufen, denn das ist leider oft Mangelware.

(Update: Adam (rechts) konnte in Deutschland ein Zuhause finden, Eva hat es leider nicht geschafft, sie war zu schwach und starb einige Tage nachdem wir sie gefunden hatten.)

Wir machten noch einige Erledigungen und fuhren anschließend zum Tierarzt, wo Vera etwas abholen wollte.
Dort trafen wir Ana-Maria und Avram. Sie hatten Vicky im Auto.


Vicky wurde vor einem Jahr als kleines Welpenmädchen adoptiert und nun, da sie größer ist, somit mehr Futter braucht, was höhere Kosten verursacht, und auch sterilisiert werden musste, brachten die Besitzer sie zurück mit den Worten: "Hier, die brauchen wir nicht mehr!"
Vicky wurde gleich sterilisiert und ins Shelter gebracht. Sie versteht gerade die Welt nicht mehr und fühlt sich dort überhaupt nicht wohl. Ich hoffe, sie findet bald eine neue Familie auf Lebenszeit...



           

In der Zwischenzeit kam ein Anruf einer Dame, die für Arca lui Noe eine Futterstelle übernommen hatte und sich dort wirklich aufmerksam um einige Strassenhunde kümmerte.
Sie meldete zwei unkastrierte Hunde, die wir doch bitte holen sollten zum Kastrieren.



Das war einer der beiden. Beim zweiten Hund ging alles so schnell, ich kam überhaupt nicht zum Fotografieren...



...und später gings zum Eselchen

Die Geschichte von Silvia

April 2013: Silvia ist eine sehr alte Dame, die ihr ganzes Leben als Arbeitstier im Einsatz war. Nun war sie zu alt und zu schwach dazu und der Besitzer (hier auf dem Foto) hat sie einfach vor dem Haus, bzw. Hof, stehen lassen. Zum Glück hatte ein Tierschützer sie entdeckt und es gemeldet, sonst wäre Silvia vermutlich qualvoll verendet.
Ihr Oberschenkel war stark geschwollen, eine faustgroße tiefe Wunde, schon nekrotisch und Wunden auf dem Rücken...




Man brachte Silvia auf eine Pflegestelle, doch bei Kontrollen wurde festgestellt, daß es ihr dort nicht viel besser ging.






Juni 2013: Die Leute hatten sie einfach auf der Wiese stehen lassen, sie kam nachts nicht in den Stall, bekam außer dem Gras um sie herum nichts zu fressen. Sie war nicht gestriegelt, die Hufe waren viel zu lang und sehr verschmutzt. Silvia konnte inzwischen kaum noch aufstehen, man mußte ihr helfen und sie hatte auch schon eine Wunde vom Liegen. Armes altes Eselchen...



Der Tierarzt musste sich Silvia ansehn und entschied: "Wir tun alles, um ihr wieder auf die Beine zu helfen."
Er ist ein sehr gläubiger Mensch und sagte: "Einem Esel das Leben zu retten bringt Glück, denn Esel tragen ein Kreuz auf dem Rücken!"


Aber hier konnte Silvia nicht bleiben. Vera schlug vor, den leerstehenden Stall bei Viorica, ihrer Nachbarin, für Silvia herzurichten und tagsüber könne sie ja bei ihr aufs Grundstück. Gesagt - getan!




Zwei Tage später konnte Silvia umziehen.
Radu, der Mann für alle Fälle, schwang die Sense, um Silvia ein Schattenplätzchen zu ermöglichen.




Der Hufschmied verwöhnte Silvia mit einer Pediküre, die Wunden wurden versorgt und etwas anständiges zu futtern bekommt sie natürlich jetzt auch. Sie kann nun alleine aufstehen und ihr Allgemeinzustand hat sich sehr verbessert. Silvia hat einen tollen Gnadenplatz gefunden, sogar mit Familienanschluss in Veras Garten :-)


Wieder zurück zur Tagesordnung - wieder ins Shelter in Gilau...
Diesmal war "Aufsammeltag" für uns im Shelter, denn 120 Hunde hinterlassen doch schon so einiges. Also erst mal los Handschuhe und Säcke kaufen, wir wußten nicht, ob dort noch welche waren.



Nach den ersten 50 Kilos hatte man sich an den Geruch gewöhnt...
...und der Schmutz an meiner Kleidung ist nicht das, wofür das jetzt manche halten könnten :-)
Das waren die Hunde, die uns beim Eintreffen so stürmisch begrüßten. Irgendwo müssen die Pfoten ja auch mal gesäubert werden...



Nach getaner Arbeit mußte ich noch schnell den draußen lebenden Fellnasen ein paar Streicheleinheiten geben. Zum Dank dafür gabs einen dicken Pfotenabdruck aufs Auge, da war schließlich noch Platz für ne Signatur ;-)




An der "Waschanlage" bei dem kleinen Imbisswagen schräg gegenüber konnten wir uns notdürftig säubern, bevor wir zur Tankstelle am Straßenanfang fuhren, um eine Kleinigkeit zu essen.





Neuer Tag - neue Aufgaben! Heute war Außendienst angesagt.



Nach einem kurzen Besuch im Shelter (schon wieder schmutzig) und nachdem unser Reifen gewechselt war konnten wir los.





Zuerst besuchten wir zwei Hunde auf einer Pflegestelle.

Dieses etwa 2 Monate junge Mädel wurde mit abgehackter Pfote aufgelesen. In Rumänien werden oft noch die Ruten der Hunde kupiert - auf einem Hackklotz...
Hier liegt die Vermutung nahe, daß anstatt der Rute die Pfote erwischt wurde.
Das Beinchen muss nun vermutlich amputiert werden, da sie immer versucht es zum Laufen zu benutzen. Sie wird sich an das fehlende Bein schnell gewöhnen und genauso wie ein 4-beiner rennen und spielen können.



Das ist Lisa, sie hatte im April 2013 einen schlimmen Autounfall, beide Beine waren kaputt. Inzwischen kann sie schon ein paar Schritte laufen. Es wird wohl noch etwas dauern bis sie sich ganz erholt hat, aber auch sie sucht ein Zuhause.




An der Landstraße entlang wurde diese Hündin schon ein paar mal gesehen. Mann konnte erkennen, daß sie Milch hatte, also musste es auch irgendwo Welpen geben, die wir finden wollten.


Wir richteten schon einige Tage vorher eine Futterstelle dort ein, um sie anzulocken. Wir mußten ihr hinterher, sonst hatten wir keine Chance die Kleinen zu finden.
Und wir hatten Glück. Wir parkten am Straßenrand als wir sie sahen. Sie war zuerst etwas scheu, aber der Hunger war stärker als die Furcht.





Sie fraß sogar aus der Hand und ließ sich anfassen.




Plötzlich lief sie los, die Straße entlang und wir dachten schon, sie entwischt uns. Schnell ins Auto und hinterher. Wir hatten sie aus den Augen verloren, doch als wir an einem LKW-Schrottplatz vorbeikamen, sah ich sie dort laufen.



Das Tor zum Gelände war verschlossen, so gingen wir seitlich am Zaun entlang und suchten.

Und tatsächlich, 3 Welpen waren unter einem LKW versteckt...



Hier konnten wir heute nichts mehr ausrichten, Ana-Maria und Avram werden sich aber darum kümmern und mit dem Platzbesitzer reden, damit die Tiere kastriert, bzw. sterilisiert werden.

(Update: Die Welpen wurden von dem Schrottplatzbesitzer "vermittelt" und die Mutter, Amica, hat in Deutschland einen tollen Platz in einer Familie gefunden.)

Gleich nebenan ist noch ein Firmengelände, ebenfalls mit verschlossenem Tor. Es stand eine Hundehütte drin mit einem Namensschild "Max". Und dann sahen wir ihn auch schon.


Mit grimmigem Blick, aber ruhig und langsam kam er auf uns zu. Er wirkte etwas bedrohlich und als er durch die Stäbe des Tores durchkam, womit wir nicht gerechnet hatten, wurde mir doch etwas mulmig.
Aber Max entpuppte sich als ganz liebe Schmusebacke, er wollte einfach nur Zuwendung und Futter.



Uns fiel auch sein kaputtes Beinchen auf und am nächsten Tag gingen Ana-Maria und Avram auch bei Max´s Herrchen vorbei. Der sagte nur:"Das hat der schon immer." Aber auch darum wird sich Arca lui Noe kümmern. Max muss geholfen werden.

(Update: Arca lui Noe half NICHT, sondern Vera fuhr täglich vorbei und schaute nach ihm. Im Dezember 2013 war er plötzlich verschwunden und wurde nie mehr gesehen. Vera suchte tagelang die Gegend ab, doch leider erfolglos. Vermutlich ist Max nicht mehr am Leben.)






Die Welpenmama war in der Zwischenzeit auch wieder gekommen. Es gab nochmal Futter und Vera hat die beiden in ihre Futtertour aufgenommen.
Ich war traurig als wir gingen, denn der Max war so ein lieber Kerl, ich hätte ihn am liebsten mitgenommen...




Impressionen

           

           

           

           

           

           

           

           

           

           

           

           

           

           

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